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Subj: Rundspruch:Ausgabe 185/2005
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Ausgabe 185 / 2005 vom 29.05.2005
Redaktion: Hermann Schulze, DL1EEC
Autoren: Hermann Schulze, DL1EEC (hfs)
Dr. Ralph P. Schorn, DC5JQ (rps)
Bastian Hengsbach, DH1KBH (bh)
Kontakt: dl0agz@agz-ev.de
LEITARTIKEL: GALILEO KOMMT – HAM RADIO GEHT ?
(rps) Das europaeische Satellitennavigationssystem Galileo wirft bereits
jetzt seine Schatten voraus: Die IfEN Gesellschaft fuer Satellitennavi-
gation mbH im oberbayerischen Poing baut derzeit im Berchtesgadener Land
ein Testsystem auf, das Sender auf sechs hoch gelegenen Berggipfeln vor-
sieht, um Galileo in realen Situationen – etwa in Taelern und Schluchten –
simulieren zu koennen. Die Regulierungsbehoerde hat bereits alle notwen-
digen Genehmigungen einschliesslich der Standortbescheinigungen erteilt –
und das Testsystem namens GATE geht nach Aussage der Betreibergesell-
schaft Anfang 2006 in Betrieb.
Galileo hat unter anderem eine Frequenzzuweisung fuer den Bereich 1260
bis 1300 MHz. Hier kommt bei einer Mittenfrequenz von 1278,75 MHz Spread-
Spectrum-Technologie zum Einsatz, die das gesamte Band abdeckt. Auch das
Berchtesgadener Testsystem wird dieses so genannte E6-Band nutzen.
Waehrend spaeter die Galileo-Satelliten als Punktquellen leicht durch
die im Amateurfunk gaengigen eng buendelnden Richtantennen vom Funkamateur
ausblendbar sind, werden die im lokalen Vergleich extrem starken Aussen-
dungen von Funkamateuren eine nur als desastroes zu bezeichnende Wirkung
auf kuenftige Galileo-Navigationsempfaenger am Boden haben. Dies ist um
so konfliktreicher, weil der Funkamateur selbst davon gar nichts mit-
bekommt.
Dem Amateurfunkdienst ist das 23-cm-Band von 1240 bis 1300 MHz bereits
seit vielen Jahrzehnten auf sekundaerer Basis nahezu weltweit zugewiesen.
In Deutschland ist eine Senderausgangsleistung von bis zu 750 Watt er-
laubt. Heftiges Kopfschuetteln und Unverstaendnis vernahmen wir dazu von
der Poinger Betreibergesellschaft, der dies bis jetzt voellig unbekannt
war. Man ging von einem freien Band aus. Systembedingt sind Amateurfunk
und Galileo als flaechendeckendes Rund-um-die-Uhr-Navigationssystem mit
hohen Sicherheits- und Verfuegbarkeitsanspruechen naemlich schlicht
inkompatibel.
Offenbar herrscht bei den Regulierungsbehoerden eine Art von "Schaun-wir-
mal-Mentalitaet" vor. Ein Unding in Anbetracht der Tatsache, dass viele
Installationen des Amateurfunks gefaehrdet sind: vom aufwaendigen Fernseh-
und Multimediaumsetzer bis hin zu FM-Relaisfunkstellen und dem gesamten
Interlink-Backbone des digitalen Packet-Radio-Netzes – alles erbaut in
privater Initiative und mit privatem Geld. Sekundaer zu sein kann aber
nicht heissen, ueberhaupt nicht mehr zum Zuge zu kommen. Der Amateurfunk
wird das 23-cm-Band nicht kampf- bzw. ersatzlos raeumen. Wir erwarten
von der zustaendigen Fachbehoerde einen konstruktiven Dialog.
Ralph, DC5JQ
GIPFELSTUERMER
(hfs) Kim Huebel, DG9VH, bat uns, fuer SOTA – summits on the air – einmal
die "Werbetrommel" zu ruehren! Wer also gerne wandert und wem die Wander-
wege des Alpenvereins zu langweilig sind, der kann den ausgelobten Wegen
der SOTA-Organsiation auch in deutschen Mittelgebirgen folgen und dabei
portabel funken. Die Zielpunkte – sprich Gipfel – sind nummeriert und Sie
koennen sie wie eine Art von "Hoehen-DOKs" sammeln.
Wer sich fuer diese Verbindung des Amateurfunkdienstes mit den Schoen-
heiten des Bergwanderns interessiert, wendet sich an Kim oder besucht
die Website der deutschen SOTA-Organisation:
http://www.sota-dl.de/
DIE FREIHEIT AUF MEINUNG UND INFORMATION
(bh) findet man in unserem Grundgesetz. Artikel 5 Absatz 1 definiert ein
entsprechendes Grundrecht, das jedem Menschen – also auch jedem Funkama-
teur – zusteht:
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu
aeussern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugaenglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der
Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewaehrleistet. Eine
Zensur findet nicht statt."
Mir kommt es so vor, als ob manch amateurfunkender Zeitgenosse die
Praesenz seiner persoenlichen Freiheit noch immer nicht verstanden hat.
Es gibt neben den Rundspruechen des DARC und seinen angeschlossenen
Vereinen naemlich auch andere Informationsquellen, z.B. in der Vergan-
genheit den Rhein-Ruhr-Rundspruch von Fritz Kirchner, DJ2NL, oder seit
vier Jahren HamRadio 2day der AGZ e.V.
Es galt und gilt nach wie vor der Gleichheitsgrundsatz, naemlich dass
jedem Funkamateur jede Amateurfunkfrequenz gewidmet ist und dass er sie
inhaltlich und zeitlich ohne Einschraenkung nutzen kann, solange er
dabei keine Rechtsvorschriften verletzt.
Der DARC verteilt seit Jahrzehnten seine Rundsprueche ueber die Frequenzen
des Amateurfunks; die Hoerer haben das Recht, alle diese Rundsprueche zu
hoeren. Die Sendezeiten sowie die Frequenzen des Deutschland-Rundspruchs
des DARC und von HamRadio 2day der AGZ sind oeffentlich bekannt. Auffal-
lend ist dabei, dass der Deutschland-Rundspruch wesentlich weniger haeufig
gestoert wird als HamRadio 2day.
Die Relais – sie sind laut Amateurfunkverordnung allen Funkamateuren
gewidmet und nicht alleine Vereinsmitgliedern – werden fuer DARC-Informa-
tionen per Vereinsbeschluss vehement verteidigt und zur geplanten Sende-
zeit rigoros freigemacht. Stoerungen waehrend des Rundspruchs werden
sogar vereinsintern geahndet, meist durch eigens angelegte private Peil-
aktionen.
Anders bei HamRadio 2day der AGZ. Da werden Stoerungen offensichtlich
gebilligt: Ruftonaussendungen, Musik, Traeger ohne Modulation, Selbstge-
spraeche, rechtswidrige Abschaltungen von Relaisfunkstellen sowie die
Sperrung und Loeschung innerhalb des Packet-Radio-Netzes – das sind die
gaengigsten Unterdrueckungsmassnahmen. Sehr beliebt ist in diesem Zusam-
menhang die These, HamRadio 2day wuerde so genannte Stoerungen verur-
sachen: eine im Amateurfunkdienst mutierte moderne Form des Mobbings.
Wer diesen oder jenen Rundspruch nicht hoeren moechte, der kann sein
Funkgeraet doch abschalten – oder die Frequenz wechseln! Die Rechte
anderer einzuschraenken demaskiert Funkamateure als schlechte Demo-
kraten, ganz gleich, ob sie nun ihre Traeger gegen den DARC oder
gegen die AGZ druecken.
Bastian, DH1KBH
PERVERS
(hfs) kann man die Einstellung von T-Online zur Definition von Spam im
Usenet nur noch nennen – oder nach Asterix und Obelix interpretieren:
"… die spinnen, die Roemer".
Was ist passiert? Joerg Kugler zeigte bei "abuse@t-online.de" die
inhaltlich gleiche Einspielung von HamRadio 2day sowohl in der
Newsgroup de.comm.funk.amateur als auch in de.comm.funk.vereine an
und zwang T-Online, sich mit der Sache zu befassen, was T-Online
auch tat. Hier kommt nun die derzeitige Empfehlung von T-Online's
Abuse-Team aus Hannover fuer die AGZ:
"… spielen Sie doch unter Ihrem Account mit verschiedenen Identitaeten
ein; sie koennen das doch mittels der T-Online-Software organisieren …"
Inhaltliche Probleme sah man bei der Wahl der beiden Newsgroups dagegen
nicht. Das bedeutet, dass wir den Standard-Account von T-Online mit
Hermann F. Schulze, HF-Schulze, H-F-Schulze, Hermann Schulze, Hermann
Friedrich Schulze, H.F. Schulze, H.F.S. und so weiter und so fort
ergaenzen. In diesem Falle waeren diese Mehrfacheinspielungen gleichen
Inhalts in verschiedenen Newsgroups kein Spam mehr, weil sie ja von
vermeintlich verschiedenen Identitaeten kaemen. Hier wird also dem
Identitaetsmissbrauch von einer ganz anderen Seite – von einem grossen
deutschen Provider – offiziell das Wort geredet. Ich kann zu dieser
Posse nur nochmals Asterix und Obelix zitieren:
"… die spinnen, die Roemer".
Demnaechst mehr davon in diesem "Theater".
HAM RADIO 2005
(red) Diskutieren Sie statt mit Keyboard und Maus einfach einmal LIVE
mit uns: am Stand der AGZ auf dem Gelaende der Neuen Messe Friedrichs-
hafen am Bodensee vom 24. bis zum 26. Juni 2005. Sie finden uns in
Halle A1 am Stand 617, direkt gegenueber DIFONA und neben SWISSLOG.
Vy 73,
Hermann, DL1EEC
Quelle: http://www.agz-ev.de/
73 de Hans!
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