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Ausgabe 190 / 2005 vom 10.07.2005

Redaktion: Hermann Schulze, DL1EEC 
Autoren:   Hermann Schulze, DL1EEC (hfs)  
           Dr. Ralph P. Schorn, DC5JQ (rps)  
     
Kontakt:   dl0agz@agz-ev.de 

 
LEITARTIKEL: DIE ROLLE RUECKWAERTS

(hfs) gelingt dem IARU-Vertreter in Deutschland zunehmend. Im deutschen 
Clubmagazin CQ DL findet sich auf Seite 443 der Juli-Ausgabe der Schluessel 
dazu – und zwar im Editorial. Dort meint Alfred Kluess, DF2BC, dass die 
allgegenwaertigen negativen Begleiterscheinungen im deutschen Amateurfunk-
dienst nur durch den konsequenten Selbstbau fern gehalten werden koennen.

Zu Ende gedacht waere dann die auf die eigene Fahne geschriebene Interes-
sensvertretung ALLER Funkamateure in Deutschland nur noch eine Farce: Zum 
Selbstbau kann man naemlich niemanden zwingen – und vom Amateurfunk damit
fern halten schon mal gar nicht. Die treibenden Kraefte beim deutschen 
IARU-Vertreter streben demnach einen internen Zirkel in DIG-Staerke von 
etwa 5000 Mitgliedern an. Dann sollten diese 5000 Mitglieder aber auch 
bereit sein, einen Jahresbeitrag von 661 Euro zu entrichten und sich 
nicht von der Klasse E subventionieren lassen.

Die Gretchenfrage dabei ist, wo die Voelkerverstaendigung bleibt, wenn in 
Deutschland nur noch 5000 so genannte "Bastler" in ihrer Funkbude hocken, 
um mit ein paar Gleichgesinnten Messwerte auszutauschen. Und – brauchen 
wir dazu noch ein Amateurfunkgesetz?

Hermann, DL1EEC


ZUM THEMA PASSENDER LESERBRIEF

Axel schrieb uns am 13. Juni:

"Hallo lieber OM Hermann, 

da frage ich mich nun wirklich, wofuer ich die Muehe und viel Zeit inve-
stiert habe, um ein Amateurfunkzeugnis der Klasse 3 bzw. nun E zu erlangen. 
Schade, dass nicht das 10-m-Band freigegeben wurde. So werde ich um ein 
DX-Gespraech zu fuehren auf das 11-m-Band wechseln muessen, zumal das 
Preis-Leistungsverhaeltnis bei Anschaffung und Reichweite fuer CB-Funk-
Geraetschaften spricht. 

Zum einen moechte man dem Aussterben des Hobbys Amateurfunk entgegenwirken, 
aber nicht, indem man erst wirbt und dann die Klasse E vor verschlossenen 
Tueren stehen laesst. Das einzige, was hier gefoerdert wird, ist Frust 
gegen ungleiche Behandlung! 

Warum sollte in der heutigen Zeit noch jemand Funkamateur werden wollen, 
es gibt LPD, PMR, Freenet und CB-Funk. Damit sind schon viele Baender – 
und das kostenfrei – abgedeckt.

73 de Axel, DO7WP"


WEINHEIM RUFT

(red) Am 10. und 11. September 2005 feiert die Weinheimer UKW-Tagung ihr 
50-jaehriges Jubilaeum. Interessante Vortraege aus nahezu allen Bereichen 
des Amateurfunks, eine ausgewogene Geraete- und Bauteilemesse, sowie ein 
gut bestueckter Flohmarkt finden am Samstag, den 10. September in der 
Bensheimer Karl-Kuebel-Schule statt. Bereichert wird das Programm durch 
ein Jugend- und Newcomer-Forum und auch durch eine Podiumsdiskussion ueber 
die Zukunft des Amateurfunks. Der Selbstbauwettbewerb ist dieses Jahr ganz 
im Sinne des Jubilaeums gestaltet. Eifrige Bastler koennen sich noch an-
melden. Mitreisende Familienangehoerige sind eingeladen, an einer Weinprobe 
teilzunehmen.

Am Sonntag, den 11. September wird in Weinheim am Clubheim des DARC-Orts-
verbands A20 weiter gefeiert. Umrahmt von einem Brunch kann man betriebs-
technische Vorfuehrungen verfolgen, diskutieren, auf der HF-Boerse stoe-
bern, bei der Fuchsjagd des Distrikts Baden mitmachen, das Fruehstueck 
abtrainieren oder den Start und den Weg eines Wetterballons beobachten.

Fruehangereiste werden am Freitag, den 9. September am Lagerfeuer des 
Clubheims mit allerlei Ess- und Trinkbarem versorgt, so auch beim 
Grillfest am Samstagabend. Camping ist am Clubheim von A20 moeglich und 
ein Shuttle zum Tagungsgelaende wird eingerichtet.

Quelle: Silke, DL2IAK


HABEN SCHWERBEHINDERTE IM DARC KEINEN PLATZ?

(rps) Die Juli-Ausgabe des "Funktelegramms" berichtet es auf Seite 3: 
Olaf Habermann, DM2OH, wurde durch Beschluss des so genannten Amateurrates 
aus dem DARC e.V. ausgeschlossen. Olaf ist zu 100 Prozent schwerbehindert. 
Er leidet unter dem Tourette-Syndrom, was natuerlich die Vermutung nahe 
legt, dass sein rein krankheitsbedingtes persoenliches Verhalten ursaech-
lich fuer den Rausruf aus seinem Verein ist.

Betrieben wurde der Clubausschluss nicht etwa vom direkten Umfeld, sondern 
vom Distriktsvorstand Brandenburg, dessen Vorsitzender in der Amateurrats-
sitzung geradezu hilfslos oben drauf setzte, Olaf habe seinen Mitglieds-
beitrag fuer 2005 noch nicht bezahlt: Warum sollte er auch, wenn er auf 
der Abschussliste steht. Die grosse Mehrheit des als Mitgliederversammlung 
auftretenden Amateurrats sah sich laut Protokoll nicht in der Lage, den 
Fall zu beurteilen. Man erkannte in den Unterlagen im Wesentlichen 
"persoenliche Animositaeten". Richtig so – nur, was dann kam, spottet 
jeder Beschreibung: Anstatt unter dieser Randbedingung das einzig Moegliche 
zu tun, naemlich gegen einen Ausschluss zu stimmen, enthielten sich 59 
Stimmen. Olaf wurde mit 24 zu Null dann tatsaechlich von einer Minderheit 
hinaus geworfen. Ich meine, das ist ein beispielloser Fall von Verantwor-
tungslosigkeit, Gleichgueltigkeit und Behindertenfeindlichkeit.

Olafs direktes Umfeld, der Ortsverband Ludwigsfelde (Y05), bemuehte sich 
dabei in besonderer Weise und vor allem erfolgreich um seine Integration, 
insbesondere durch die Einbeziehung in Jugendaktivitaeten. 
Der nun "von oben" gegen den gesamten Ortsverband gefasste Beschluss, 
DM2OH auszuschliessen, rief dort absolutes Unverstaendnis und Trauer 
hervor. 

Satzungsgemaesser Zweck des gemeinnuetzigen eingetragenen Vereins DARC ist 
unter anderem "die Foerderung des Amateurfunkens durch die Betreuung von 
Blinden und Koerperbehinderten". Es verschlaegt einem schlicht die Sprache, 
wenn man sieht, wie sich ein Distriktsvorsitzender eiskalt ueber eigene 
Satzungsziele hinweg setzt. Ist das nicht derselbe Mann, der kuerzlich mit 
seinem persoenlichen Veto verhinderte, dass ein engagierter Minderjaehriger 
ein Vorstandsamt in einem seiner Ortsverbaende uebernehmen konnte!? 

Ralph, DC5JQ

Info: Mehr ueber das Tourette-Syndrom erfahren Sie unter www.tourette.de.


KFZ-RADAR IM 24-GHZ-BAND GENEHMIGT

(rps) Wir meldeten bereits den Beschluss der Europaeischen Kommission in 
Ausgabe 167 am 22. Januar. Nun setzt die Regulierungsbehoerde national um: 
Der dem Amateurfunk sekundaer zugewiesene Frequenzbereich 24,05 bis 24,25 
GHz ist bereits seit dem 29. Juni auch der Allgemeinheit zugewiesen – und 
zwar fuer Kraftfahrzeug-Kurzstreckenradare. Die Zuteilung ist zunaechst 
bis zum Ende des Jahres 2015 befristet.

Im aktuellen RegTP-Amtsblatt 12/2005 finden sich die Details in der Ver-
fuegung Nr. 40: Bis zu 100 Milliwatt effektive isotrope Strahlungsleistung
darf das Radar bei einer zeitlichen Frequenzbelegung von maximal 10 Prozent
machen. Dabei duerfen hoechstens sieben Prozent aller in Deutschland zuge-
lassenen Fahrzeuge ein solches Radar an Bord betreiben.

Die RegTP schliesst in ihren Hinweisen zur allgemeinen Frequenzzuteilung 
ausdruecklich nicht aus, dass es zu gegenseitigen Stoerungen von und durch 
andere Nutzer desselben Frequenzsegments kommen kann. Waehrend der Radio-
astronomiefunkdienst rigide Schutzvorschriften fuer sich in Anspruch nehmen 
darf, ist der Amateurfunkdienst wieder einmal voellig ungeschuetzt. Das 
Radioteleskop Effelsberg bei Bonn dagegen wird sogar explizit geschuetzt, 
wobei die KFZ-Radare in einem Radius von 6,5 Kilometern automatisch ab-
schalten muessen – das Galileo-Navigationssystem wird es im 23-cm-Amateur-
funkband moeglich machen. Das war wohl nichts mit dem technisch-wissen-
schaftlichen Experimentalfunkdienst; jedenfalls in Sicht der Behoerde.


AUCH DISNEY GOES DRAHTLOS 

(red) Der Medien- und Unterhaltungskonzern Disney wird ab dem kommenden
Jahr in den USA als Mobilfunk-Betreiber auftreten. Die erklaerte Zielgruppe 
sind Familien. Unter einer eigenen Marke namens "Disney Mobile" will der 
Konzern Handys an Kinder und deren Eltern verkaufen.

Disney tritt als virtueller Mobilfunker auf und nutzt dabei das dritt-
groesste US-Netzwerk von Sprint. Die mobilen Kommunikationseinheiten tragen 
die Disney-Marke und werden vom Unternehmen selbst verkauft. Alle anderen 
grossen Mobilfunker bieten bereits spezielle Angebote fuer Familien und 
deren Nachwuchs an. Disney will sich laut Wall Street Journal davon jedoch 
abgrenzen und richtet den eigenen Service nur auf Familien aus.

Quelle: futurezone.orf.at


Vy 73,
Hermann, DL1EEC


Quelle: http://www.agz-ev.de/

73 de Hans! 


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