DQB656 > GESUND 20.05.25 08:22l 64 Lines 2867 Bytes #999 (400) @ DEU BID : IF7DBX656_0Z Read: GAST Subj: Kritisches Gutachten zum Gesundheit Path: MO1BBS<DBQ343<DBO274<AS1BOX<DBX656 Sent: 050718/1229z @:DBX656.#MK.NRW.DEU.BCMNET [MK JO31TF] obcm1.05_bn3 LT:400 From: DQB656 @ DBX656.#MK.NRW.DEU.BCMNET (Hans-Werner) To: GESUNDHE @ DEU X-Info: Sent with login password kobinet-nachrichten 16.07.2005 - 00:17 Kritisches Gutachten zum Gesundheitswesen Von Guntram Hoffmann Berlin (kobinet) * Ruecklaeufige Arztbesuche und erhoehte Zuzahlung koennten zu schweren Krankheiten mit hoeheren Kosten fuehren, urteilt der Sachverstaendigenrat im Gesundheitswessen in seinem neuen Gutachten. Der Sachverstaendigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen hat angeregt, fuer Patienten generell eine prozentuale Beteiligung am Abgabepreis eines Medikaments festzulegen. Anstelle der jetzigen Untergrenze fuer die Zuzahlung von 5 Euro koennte eine zehnprozentige Kostenbeteiligung treten, heisst es in dem Gutachten 2005 zur "Koordination und Qualitaet im Gesundheitswesen", ueber das "Heute im Bundestag" berichtet. Eine Aenderung der Obergrenze fuer die Zuzahlungen, die derzeit bei 10 Euro pro erstattungsfaehigem Medikament liegt, koennte dazu beitragen, so die Gutachter, dass das Aufkommen aus den Zuzahlungen insgesamt konstant bleibt. Die Zuzahlungen haetten den Zweck, die ueberfluessige Inanspruchnahme von Leistungen zu senken und die Kostentraeger im Gesundheitswesen zu entlasten. Durch das Modernisierungsgesetz seien die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung fuer Arzneimittel wegen der hoeheren direkten Zuzahlung und aufgrund von Aenderungen bei der Verordnungsfaehigkeit reduziert worden. In die gleiche Richtung habe die Einrichtung der Praxisgebuehr gewirkt, weil dadurch die Zahl der Arztbesuche und infolgedessen auch die Zahl der Verordnungen abgenommen habe. Nach Auffassung des Sachverstaendigenrats sollten die Auswirkungen dieser Regelungen auf die Gesundheit der Patienten, gerade auch im Hinblick auf deren soziale Schicht, untersucht werden. Erste Zahlen deuteten an, dass sozial schwaecher gestellte Patienten die Zahl ihrer Arztbesuche staerker einschraenken als Mitglieder anderer Gruppen. Ein Verschleppen von Erkrankungen koennte kuenftig zu hoeheren Kosten der Gesundheitsversorgung fuehren, heisst es. Nach Darstellung des Sachverstaendigenrates gibt es in Deutschland bislang keine generelle "Positivliste" fuer verschreibungsfaehige Arzneimittel. Eine solche Liste sei immer dann notwendig, wenn die Zulassungsbedingungen nicht gewaehrleisten, dass nur tatsaechlich wirksame Arzneimittel von den gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet werden. Wuerde die Erstattungsfaehigkeit eines Medikaments an den Nachweis einer guenstigen Kosten-Nutzen-Relation geknuepft, koennte dauerhaft auf eine Positivliste verzichtet werden, sofern auch die bereits am Markt befindlichen Arzneimittel einer solchen Pruefung unterzogen werden. omp Quelle: http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/ content,lang,1/oid,8803/ticket,g_a_s_t 55/73, DQB656, Hans-Werner
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